Redmine Installation unter Ubuntu 10.04 LTS 64-Bit

Um Redmine auf ein Ubuntu-System zu installieren sind lediglich eine Handvoll Schritte notwendig. Bei dieser Anleitung sollte ebenso zwischen Benutzern, welche bereits Erfahrung haben mit Ubuntu und jene die eben diese gerade erst machen, unterschieden werden. Wie immer empfiehlt es sich, sollte diese Installation auf einen bereits bestehenden System stattfinden, ein Backup zuvor zu erstellen. Sollte bereits ein System bestehen, so fängt diese Anleitung erst bei Punkt 2 an, für alle die auch noch das System aufsetzen müssen beginnt dieses Tutorial bei Punkt 1. 

 

1. Betriebssystem Installation

Hierfür muss das Betriebssystem natürlich zunächst von der Ubuntu-Webseite heruntergeladen werden. Wer dies nicht selber suchen möchte und mit Version 10.04.04 in der 64-Bit Variante glücklich ist, kann folgenden Link verwenden: http://releases.ubuntu.com/lucid/ubuntu-10.04.4-server-amd64.iso alle anderen Versionen sind aber auch leicht mit Google zu finden. Als Virtuelle Maschine – sollte es sich nur um ein „Testsystem“ handeln, würde ich Virtual Box von Oracle empfehlen, welches auch sehr simpel mit google gefunden werden kann.

Beginnen wir also mit der Installation. Dafür wird das Image zunächst gemountet und gestartet. Die Sprach-Konfiguration sowie die Wahl des Systemnamens und des Benutzernamens ebenso wie das Passwort sollte selbsterklärend. Bei der Sprach- sowie Keyboard Konfiguration empfiehlt es sich jedoch dies manuell zu tätigen und das Layout nicht automatisiert bestimmen zu lassen. Der persönliche Ordner sollte auch nicht verschlüsselt und die Festplatte sollte vollständig formatiert werden. Allerdings sollte kein „LVM“ genutzt werden. Anschließend sollte beim Aktualisierungsintervall, „Sicherheitsaktualisierung automatisch installieren“ gewählt werden. Die Standard-Softwareauswahl sollte „OpenSSH“ sowie „LAMP server“ enthalten. Als letztes werden wir noch nach den Bootloader gefragt, allerdings können wir hier ruhig mit der Standardauswahl bestätigen.

Für den zukünftigen Zugriff auf unseren Server würde ich PuTTY empfehlen. Natürlich gehen auch anderen SSH-Clients.

Hinweis: Von nun an sollten in CAPS LOCK KURSIV geschriebene Parts ersetzt werden!

 

2. Vorbereitung der Redmine Installation

Nachdem wir uns erfolgreich auf unseren Server eingeloggt haben geht es auch direkt mit der Redmine Vorbereitung weiter. Zunächst einmal sollten wir uns um die Aktualisierung des Systems kümmern. Hierfür sind folgende Befehle notwendig.

apt-get update 
apt-get upgrade

Natürlich sollte immer nur ein Befehl nach den anderen ausgeführt werden. Anschließend müssen wir einige notwendige / nützliche Pakete hinzufügen. Auch haben wir nun die Möglichkeit OpenSSH sowie LAMP nachträglich zu installieren, falls wir dies bei der Betriebssysteminstallation vergessen haben sollten oder dies nachträglich geschehen soll. Hierfür benötigen wir natürlich erneut eine Reihe an Befehlen. Diese wären folgende:

# Open SSH nach Installation:
apt-get install openssh-server && ssh USER@YOUR-SERVER-IP-ADDRESS && /etc/init.d/ssh start

# LAMP nach Installation:
apt-get install tasksel && tasksel install lamp-server

# Weitere teils nötige Referenezen:
apt-get install phpmyadmin git-core subversion python-software-properties ruby-full libmysqlclient-dev libmagickwand-dev libapache2-mod-passenger

Auch hier sind wieder eine Reihe an Konfigurationen notwendig. So fragt z.B. phpMyAdmin nach den MySQL-Root-Benutzer und will anschließend noch einen eigenen Benutzer angelegt bekommen.

 

3. Redmine Installation

Als nächstes muss die Datenbank vorbereitet werden. Hierfür kann entweder phpMyAdmin verwendet werden (sollte nach einen Apache Restart ( service apache2 restart ) verfügbar sein unter http://YOUR-SERVER-IP-ADDRESS/phpmyadmin ) oder alternativ der Befehl mysql -u root -p 

Hier muss nun folgendes SQL verwendet werden, um die Redmine Datenbank, den Benutzer sowie die Berechtigung korrekt zu setzen:

CREATE DATABASE redmine CHARACTER SET utf8; 
CREATE USER 'redmine'@'localhost' IDENTIFIED BY 'YOUR-DATABASE-PASSWORD';
GRANT ALL PRIVILEGES ON redmine.* TO 'redmine'@'localhost' IDENTIFIED BY 'YOUR-DATABASE-PASSWORD';
EXIT;

Hinweis: Von nun an sollten auch die Navigationen beachtet werden. Da die Befehle auf zuvor getätigte Navigationen erfolgen!

Im nächsten Schritt wird die aktuelle Redmine Version heruntergeladen – hier 2.1.4 – ggf. muss diese angepasst werden.

cd /usr/share/ 
wget http://rubyforge.org/frs/download.php/76589/redmine-2.1.4.tar.gz

Dies müssen wir nun noch entpacken und nochmals Verschieben.

tar xvfz redmine-2.1.4.tar.gz 
rm redmine-2.1.4.tar.gz 
mv redmine-2.1.4 redmine

Nun wird ein Symbolischer Link zum www-Ordner für Apache2 erstellt.

ln -s /usr/share/redmine/public /var/www/redmine

Im nächsten Schritt müssen wir unser frisches Redmine noch mit seiner Datenbank bekannt machen. Dafür verwenden wir eine Reihe an Befehlen.

cd redmine/ 
cp config/database.yml.example config/database.yml 
nano config/database.yml

In dieser Datei können wir alles erst einmal löschen (bei Nano Tastenkombination STRG+K). Anschließend fügen wir folgendes ein (Optional ist es auch möglich, den Copy-Befehl weg zu lassen. In diesem Fall wird eine neue Datei generiert).

production:
  adapter: mysql
  database: redmine
  host: localhost
  username: redmine
  password: YOUR-DATABASE-PASSWORD
  encoding: utf8

Im nächsten Schritt müssen wir noch Rake und den Ruby-Bundler installieren.

apt-get install rake 
apt-get install ruby-bundler

Nun können wir unser Redmine für die erste Benutzung vorbereiten. Auch hierfür ist wieder eine Reihe an Befehlen notwendig.

cd config/ 
bundle install --without development test postgresql sqlite

rake generate_secret_token

RAILS_ENV=production rake db:migrate
RAILS_ENV=production rake redmine:load_default_data

Bei der folgenden Konfiguration sollte die richtige Lokalisierung gewählt werden, z.B. für Deutsch „de“. Dies betrifft jedoch nur die Benennungen die einzelnen Elemente die in Redmine Tickets und Projekten verwendet werden können, nicht aber die Sprache von Redmine – diese muss später Manuell Konfiguriert werden. Nun müssen wir noch Apache2 für Redmine Konfigurieren.

nano /etc/apache2/mods-available/passenger.conf

In dieser Datei ist folgendes zu ergänzen:

PassengerDefaultUser www-data

Die nächste Datei ist folgende:

nano /etc/apache2/sites-available/default

diese ist wie folgt zu ergänzen:

<Directory /var/www/redmine>
	RailsBaseURI /redmine
	PassengerResolveSymlinksInDocumentRoot on
</Directory>

Nun müssen wir noch zwei Befehle ausführen und anschließend sollte unser Redmine erreichbar sein.

a2enmod passenger 
service apache2 restart

An dieser Stelle sollte einmal unter http://YOUR-SERVER-IP-ADDRESS/redmine geprüft werden, ob Redmine erreichbar ist. Andernfalls ist etwas bei der Installation schief gelaufen, in diesem Fall sind die Logfiles eine extreme Hilfe. Diese sind in der Regel unter /var/log/apache2/ zu finden. Außerdem empfiehlt es sich nach der Installation nochmals das System zu Updaten.