Eine fiese Sekunde

Im Jahr 2015 wird es nach der Entscheidung des Internationalen Dienstes für Erdrotation und Referenzsysteme (IERS) eine Schaltsekunde geben. Damit wird alle paar Jahre die Tatsache ausgeglichen, dass die Erde sich nicht mehr genau alle 24 Stunden um sich selbst dreht, sondern etwa ein Tausendstel einer Sekunde langsamer ist. Die Schaltsekunde ist notwendig, um auch weiterhin eine genaue Zeitmessung zu garantieren. Seit 1975 legt der IERS daher regelmäßig Jahre fest, in denen es die Schaltsekunde gibt. 25 Schaltsekunden gab es seitdem bereits. 

Zuletzt hatte die Schaltsekunde im Jahr 2012 für Computerprobleme gesorgt. Unter anderem bei der Fluggesellschaft Qantas Airways.

Durch die Schaltsekunde folgt am 30. Juni 2015 auf 23:59:59 die Uhrzeit 23:59:60. Erst dann springt die Uhr auf den nächsten Tag und auf 0:00. In Deutschland wird die Schaltsekunde auf Grund der Zeitverschiebung am 1. Juli auf 01:59:59 folgen. 

Experten befürchten, dass es auch in diesem Jahr zu Computerproblemen kommen könnte und fordern die Abschaffung der Schaltsekunde. Vor allem Stromausfälle werden gefürchtet. Google hatte bereits 2011 in einem Blogeintrag auf die Probleme mit der Schaltsekunde hingewiesen und mit „leap smear“ eine Methode vorgestellt, um diese zu vermeiden. Vor einer Schaltsekunde verlangsamt Google zeitweise seinen internen NTP-Server, der den Google-Servern die aktuelle Zeit meldet. Es werden bei jedem Update einige Millisekunden hinzugefügt. Die Google-Server sind damit bereits mit der richtigen Zeit synchron, sobald die Schaltsekunde der offiziellen Zeitmessung hinzugefügt wird. 

Im November soll auf der World Radiocommuncation Conference in Genf darüber beraten werden, ob die Schaltsekunde abgeschafft werden soll. Dafür spricht sich die USA aus. Andere Länder sind aber eher dagegen und wollen die Schaltsekunde beibehalten.

Eine weitere Möglichkeit Schaltsekunden vollständig zu vermeiden wird hier näher (allerdings nicht ganz ernst zu nehmend) diskutiert: http://what-if.xkcd.com/26/.

 

Quelle: Das Jahr 2015 wird länger als üblich – PC Welt